Bestrahlung bei Brustkrebs: Je nach Dosis erhöht sich das Risiko auf Lungenkrebs
Frauen mit einem Mammakarzinom stehen verschiedene Möglichkeiten der Therapie zur Verfügung. Welche gewählt wird, ist unter anderem von der Größe und der Aggressivität des Tumors abhängig.
Ein fester Bestandteil vieler Behandlungen ist die Radiotherapie. Bei dieser Bestrahlung werden die Krebszellen direkt in der Brust angegriffen und vernichtet. Dies kann in günstigen Fällen den Krebs besiegen, oder aber zumindest sein Wachstum deutlich hemmen und damit die Lebenszeit stark verlängern.
Doch wie die meisten Therapien hat auch diese Behandlung potenzielle Nebenwirkungen. So hat eine aktuelle Studie ergeben, dass durch die Radiotherapie durchaus das Lungengewebe beschädigt werden kann. Es können Zellen mutieren und dementsprechend Lungenkrebs entstehen.
Das Problem ist, dass bei der Radiotherapie der genaue Radius der Strahlen unmöglich nur auf das erkrankte Brustgewebe beschränkt werden kann. Es wird also auch gesundes Gewebe von der Strahlung angegriffen und so kann neuer Krebs entstehen.
Lungenkrebs als Folge von Brustkrebsbestrahlung
Wie groß das Risiko im Einzelfall ist, hängt maßgeblich von der gewählten Strahlendosis ab. Eine Studie aus Dänemark hat 23.627 Frauen nach einer Radiotherapie der Brust begleitet und so das allgemeine Risiko ermittelt. Fazit war, dass eine Patientin unter 200 Frauen am Ende an Lungenkrebs erkrankte. Eine vergleichsweise hohe Zahl.
Eine weitere Analyse betrachtete die Daten von 151 Lungenkrebspatientinnen genauer und verglich sie mit 443 Frauen, die nach der Brustkrebsbehandlung keinen Lungenkrebs bekommen hatten. Dabei zeigte sich, dass der Lungenkrebs im Schnitt erst fünf Jahre nach der Bestrahlung sichtbar wurde.
Bei jenen, die Lungenkrebs bekommen hatten, waren damals durchschnittlich 8,7 Gray zur Bestrahlung genutzt worden. In der Vergleichsgruppe hatten im Schnitt 5,6 Gray genügt. Allerdings schien auch die Lebensweise der Frauen eine Rolle zu spielen: 91 Prozent derer mit Lungenkrebs waren Raucherinnen. In der Kontrollgruppe waren nur 40 Prozent nikotinsüchtig.