Bildungspolitikerin erwartet neues Einschreibe-Chaos bei Erstsemestern

Chaos pur - Einzelne Fachhochschulen könnten sich womöglich an Einschreibe-Software nicht beteiligen

Von Ralph Bauer
11. Januar 2011

Das neue Studienplatzbewerbungssystem via Internet wird wohl im Herbst nur in abgespeckter Form starten. Damit droht an den deutschen Unis wie im Vorjahr ein Chaos bei der Einschreibung. Damals waren mindestens 18.000 Studienplätze in Numerus-clausus-Fächern zum Semesterstart nicht besetzt. Das neue 15 Millionen Euro teure System sollte dies eigentlich ändern.

Es wird mit 450.000 Erstsemestern gerechnet

Für die Schwierigkeiten machte die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses Ulla Burchardt (SPD) die Länder verantwortlich. Diese versuchten die Kosten für das System auf die Hochschulen abzuwälzen, weshalb auch die Gefahr bestehe, dass sich einzelne Universitäten und Fachhochschulen überhaupt nicht an dem neuen System beteiligten.

So sei damit zu rechnen, dass das "alljährliche Chaos bei der Einschreibung" eben weitergehe. Zumal in diesem Jahr die Rekordzahl von 450.000 Erstsemestern erwartet werde.

Die Software selbst ist nach Angaben Burchardts bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) einsatzbereit und soll neben Informationen der Studienanfänger die einfache Überprüfung von Zeugnissen und Unterlagen ermöglichen und somit zum Bürokratieabbau beitragen.