Billigwohnen für Studenten durch Mithilfe im Haushalt

"Wohnen für Hilfe" - Studenten, die im Haushalt etc. mithelfen, kommen oft günstiger unter

Von Frank Hertel
26. Januar 2011

Camilla Bacmeister kommt aus Kaiserslautern nach Freiburg und sucht eine Wohnung, weil sie dort Medizin studieren will. Der Wohnungsmarkt ist schwierig. Das heißt, es gibt nicht viele freie Wohnungen und die sind sehr teuer. Doch die angehende Ärztin stößt auf ein Angebot des Studentenwerks Freiburg. Das heißt "Wohnen für Hilfe".

Jetzt wohnt Camilla bei einer 88jährigen Dame und geht ihr im Haushalt ein wenig zur Hand. Dafür zahlt sie für ihre 30 Quadratmeter nur 100 Euro im Monat. Dieses Model haben allein in Freiburg schon 250 Studenten gewählt.

Es gibt solche Angebote bereits in 13 anderen deutschen Universitätsstädten. Außerdem in der Schweiz, in England, Frankreich, Österreich und in den USA.

Eine Stunde Arbeit pro Monat pro bewohntem Quadratmeter

Henning Knapheide vom Bürgerinstitut in Frankfurt am Main erklärt, dass man dabei eine Faustregel beachtet: Eine Stunde Arbeit pro Monat pro bewohntem Quadratmeter. Das wird vertraglich festgelegt.

Es gibt auch Geschäftsfrauen, die sich freuen, wenn ein Student auf ihre Katze aufpasst. Es gibt Familien, die sich einen Studenten wünschen, der die Kinder beaufsichtigt. Manche Studenten müssen gar keine Miete zahlen.

Allerdings warnt Knapheide davor, dass dieses Model nicht für jeden Studenten geeignet ist: Denn wilde Partys feiert Camilla Bacmeister nicht. Zumindest nicht bei sich zuhause. Aber die Gespräche mit der 88jährigen gefallen ihr sehr gut, sagte sie.