Biochemie: Escherichia coli Bakterien können Spinnenseide erzeugen

Von Thorsten Hoborn
5. August 2010

Die Elastizität und Stabilität von Spinnennetzen fasziniert die Wissenschaft seit Jahrzehnten. Dem Geheimnis der Faserbeschaffenheit sind Forscher nun ein Schritt näher gekommen.

Ein Protein mit Namen MaSp1 lässt die Spinnenweben der Goldenen Seidenspinne extrem formbar und flexibel werden. Die Tiere weben die Fäden so, dass das genannte Eiweiß letztlich ein Molekulargewicht von 250 bis 320 Kilodalton erreicht.

Nachdem die Wissenschaftler die Eiweißproduktion zahlreicher Escherichia coli Darmbakterien genetisch verändert hatten, begannen diese, je nach Vorbehandlung, mit der Erzeugung unterschiedlich schwerer MaSp1-Proteine, aus der später eine Art Spinnenseide hergestellt werden konnte. Wäre es möglich, Bakterien in größeren Mengen für die Seidenproduktion einzusetzen, könnten die Weben zur Herstellung besonders flexibler Textilien verwendet werden. Auch im medizinischen Sektor gäbe es zahlreiche Einsatzgebiete.