Biofeedback als Therapie bei Schmerzpatienten
Alle Vorgänge im Körper, die man bewusst wahrnehmen kann, sind auch durch den Geist beeinflussbar
Der Schmerz ist eigentlich ein Freund des Körpers. Er soll als Warnsignal darauf aufmerksam machen, dass im Organismus etwas nicht stimmt. Doch immer mehr Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, oder bekommen Schmerzattacken in starken Stresssituationen. Für sie wird Schmerz zum Teufelskreis, denn ausgerechnet die Angst vor dem Schmerz, verstärkt ihn meist nur noch.
Genau an dieser Stelle will die noch relativ junge Therapiemethode des Biofeedbacks ansetzen. Die Patienten sollen dabei lernen, ihren Körper besser zu spüren und dabei zu beeinflussen. Wer den Schmerz bewusst bekämpfen kann, erlebt dabei tatsächlich einen vergleichbaren Effekt wie bei der Einnahme von Schmerzmitteln.
Positive Gedanken und Entspannungstechniken
Das Biofeedback basiert auf der Grundannahme, dass alle Vorgänge im Körper, die man bewusst wahrnehmen kann, auch durch den Geist beeinflusst werden können. Wer Schmerzen spürt, kann durch Muskelentspannung, durch die richtige Atmung und eine Blutdrucksenkung aufgrund positiver Gedanken dem Schmerz entgegentreten.
Für die Therapie werden Sensoren auf dem Körper befestigt, die die Biosignale erfassen und an einen Computer weiterleiten. Auf einem Monitor werden die Prozesse so auch für den Patienten sichtbar. Beginnt er nun mit den Übungen, die ein Therapeut ihm zuvor beigebracht hat, kann er unmittelbar beobachten, ob und wie der Körper darauf reagiert. Daher kommt der Name Biofeedback.
Geduld und aktive Mitarbeit gefragt
Bei manchen helfen bewusste Gedanken an den letzten Urlaub. Andere denken an
Atemübungen und Techniken wie progressive Muskelrelaxation haben sich ebenfalls als wirksam herausgestellt. Was bei jedem einzelne am besten wirkt, muss in den Sitzungen erprobt werden. Daher fordert die Therapie auch viel Geduld und eine aktive Mitarbeit des Patienten.
Der Erfolg ist in Studien belegt und die Schmerzen gehen um 35 bis 45 Prozent zurück. Das entspricht der Wirksamkeit verschriebener Medikamente und macht das Biofeedback daher zu einer gleichwertigen Therapie.
Anders als bei genommenen Medikamenten beschränkt sich die Wirksamkeit nicht auf die Dauer der Einnahme. Die erlernten Techniken können Patienten jenseits der Biofeedback-Sitzungen im Alltag anwenden, wann immer sie diese benötigen.
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Quelle
- http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/biofeedback-hilfe-gegen-migraene-und-spannungskopfschmerzen-a-1046158.html Abgerufen am 14. August 2015