Biologie - Bei Stadtfüchsen haben die Mütter das Sagen

Bei Stadtfüchsen haben die dominanten Fuchs-Mütter die Führung über das Fuchsrudel

Von Frank Hertel
3. August 2011

Helen Whiteside ist Biologin an der britischen Universität Bristol. Sie leitet ein Team, das seit 1977 Füchse in Städten beobachtet. Durch die Ausbreitung des urbanen Raums kommen immer mehr Füchse in die Städte. Die Senatsverwaltung Stadtentwicklung Berlin erklärt die Gründe: Es gibt in den Städten ein reichhaltiges Nahrungsangebot und keinen Jagddruck. Außerdem hätten die Füchse immer mehr Vertrauen zu den Menschen. Füchse seien in der Regel nicht aggressiv und gingen den Menschen aus dem Weg.

Fuchs-Mütter regeln die Struktur im Fuchsrudel

Whiteside hat herausgefunden, dass bei Füchsen, die in den Städten leben, vor allem die Mütter das Sagen haben. In der freien Natur sind es die Männer, die entscheiden, welcher Welpe im Rudel bleiben darf und welcher nicht.

Ein Fuchsrudel wird von einem dominanten Pärchen "regiert". Im urbanen Raum entscheiden die dominanten Mütter meist, dass ihre Söhne gehen und ihre Töchter bleiben dürfen. Die Fuchsjungen der nichtdominanten Füchse dürfen meist bleiben. Auf diese Art vermeiden die dominanten Stadtfuchsmütter einerseits Inzucht, andererseits starke männliche Konkurrenz im Rudel.