Zebras setzten bei der Flucht auf optische Täuschung

Von Frank Sprengel
2. Januar 2014

Für Tiere in freier Wildbahn ist es überlebenswichtig, nahezu unsichtbar für ihre Fressfeinde respektive Beute zu sein. Zu diesem Zweck haben die meisten Exemplare auch ein Fell beziehungsweise Gefieder, das in puncto Färbung und/oder Musterung perfekt an den jeweiligen Lebensraum angepasst ist und dadurch eine hervorragende Tarnung verspricht.

Neue Erkenntnisse zum gestreiften Fell

Als Ausnahme muss jedoch das Zebra genannt werden, da es mit seinem schwarz-weiß gestreiften Fell auf Anhieb so auffällig wie ein sprichwörtlich bunter Hund erscheint. Bislang wurde angenommen, dass das vermeintlich auffällige Fell allein dem Zusammenhalt und der Erkennung untereinander diene. Ein Biologe der University of Queensland will nun aber zusammen mit einem Neurowissenschaftler der University of London bewiesen haben, dass die Streifen typische Angreifer, wie etwa Tsetsefliegen oder Löwen, verwirren sollen.

Diese Schlussfolgerung lege zumindest eine Simulation anhand eines bestimmten Algorithmus nahe, bei der sich gezeigt habe, dass es je nach Körperregion zum sogenannten Wagenradeffekt oder zur Barber-Pole-Illusion komme, sobald sich Zebras bewegen. Diese optischen Täuschungen könnten es Angreifern spätestens in Kombination miteinander tatsächlich erheblich erschweren, Zebras als solche zu erkennen und erfolgreich zu jagen.