Birkenpollen haben Hochsaison: Warum Allergiker unter ihnen besonders leiden

Von Nicole Freialdenhoven
13. Juni 2014

Unter den vielen Baum- und Gräserpollen tun sich vor allem Birkenpollen durch den hohen Belastungsgrad bei Allergikern hervor. Forscher wollten nun genauer wissen, warum von den Birkenpollen eine besonders hohe Belastung ausgeht und schlüsselten ihre Bestandteile im Labor auf.

Ihr besonderes Interesse galt dabei dem Protein Bet v 1, das als Hauptallergen bei den Birkenpollen gilt.

Mit Eisen-Beladung gegen Allergien?

Sie stellen nun fest, dass Bet v 1 eine hohe Ähnlichkeit mit dem menschlichen Protein Lipocalin 2 aufweist, das hauptsächlich in der Lunge vorkommt. Beide Proteine sind eigentlich dazu da, um Eisen zu binden und nutzen dazu sogenannte molekulare Taschen. Ohne Eisen verwandelt sich Bet v 1 jedoch in ein Allergen und manipuliert die bei Allergikern besonders häufigen T-Helfer2-Zellen.

Die Forscher spekulieren, dass sich Birkenpollen unschädlich machen lassen, wenn die allergenen Moleküle von Bet v 1 mit Eisen beladen werden.

Die Beobachtung könnte auch erklären, warum die Zahl der Allergiker immer weiter ansteigt: Möglich ist ein direkter Zusammenhang zwischen der Eisen-Beladung der Proteine und der steigenden Luftverschmutzung, die sich auch in den Birkenpollen niederschlägt.

Bis die Forschung gezielte Medikamente entwickeln kann, dürften jedoch noch Jahre vergehen. Bis dahin bleibt Pollenallergikern nur die Hyposensibilisierung.