Bisher unbekannte Folge eines Schädelhirntraumas: Mehr Plaque-Ablagerungen im Gehirn

Bei einem Schädelhirntrauma wird der Kopf durch einen Unfall so verletzt, dass auch das Hirn an sich beschädigt wird.

Auswirkungen eines Schädelhirntraumas

Je nach Art und Schwere des Traumas entstehen in verschiedenen Bereichen des Gehirns sogenannte Läsionen. Dies sind die Verletzungen des Organs an sich.

Nun haben Mediziner jedoch herausgefunden, dass nicht nur die Läsionen eine Folge des Schädelhirntraumas sind, sondern dass es auch vermehrt zu Plaque-Ablagerungen kommen kann.

Worum genau handelt es sich bei den Ablagerungen?

Diese Ablagerungen werden vom Arzt auch Beta-Amyloiden genannt. Es handelt sich dabei um Eiweiße, die eigentlich vom Körper abgebaut werden müssen. Kommt der Organismus mit dieser Arbeit aber nicht hinterher, sammeln sich die Ablagerungen und dies ist das primäre Anzeichen für Alzheimer.

Daher ist es keine gute Nachricht, dass sich nach einem Schädelhirntrauma diese Beta-Amyloiden vermehrt im Gehirn nachweisen lassen. Bisher wusste man davon nichts, da die Ablagerungen nicht wie zu erwarten wäre in der Nähe der Läsionen zu finden sind.

Aus bisher nicht bekannten Gründen sammeln sich die Plaques unabhängig vom eigentlichen Verletzungsort in den Tiefen des Großhirns an. Oft betroffen ist beispielsweise das Areal "Striatum".

Wie wurden die Beta-Amyloiden entdeckt?

Gefunden hatten Forscher die Beta-Amyloiden bei 15 Probanden mittels Scan. Zwei dieser Patienten überlebten die Folgen ihres Schädelhirntraumas nicht. Die Mediziner hatten bei diesen Fällen die Erlaubnis, nach dem Tod die Gehirne zu analysieren und dabei fanden sie die Ablagerungen.

Die Mediziner betonen jedoch, dass eine Untersuchung von nur 15 Probanden nicht ausreicht, um eine definitive Aussage zu machen.

Man kann also noch nicht sagen, dass Alzheimer die Folge eines Schädelhirntraumas sein kann. Es besteht jedoch die Möglichkeit und daher möchte man weitere Untersuchungen in diese Richtung beginnen.