Blinde wieder sehen machen durch Stammzellen aus Embryonen

Injektion von Stammzellen in die Netzhaut könnte eine Kompletterblindung verhindern

Von Cornelia Scherpe
30. November 2010

Stammzellen sind beinah in jedem medizinischen Bereich das Gesprächsthema Nummer Eins. Nun wollen Forscher aus den USA die Zellen nutzen, um blinden Menschen ihre Sehkraft wiederzugeben.

Dafür sollen Stammzellen aus Embryonen genutzt werden. Doch gerade weil es embryonale Stammzellen sind, hat dies wieder ethische Debatten ausgelöst, denn die Stammzellen werden von Embryonen aus künstlichen Befruchtungen gewonnen. Dennoch sind Tests schon genehmigt und werden von den Forschern an aktuell zwölf Probanden auch durchgeführt.

Mögliche Krebsentwicklung im Gespräch

Die zwölf Freiwilligen sind komplett blind und bekommen nun die Stammzellen direkt in die Netzhaut ihrer Augen injiziert. Die Forscher glauben nicht, dass damit die Sehkraft dieser zwölf Personen wieder hergestellt werden kann, aber sie möchten das Verfahren testen, damit es in Zukunft bei jungen Patienten mit Teilerblindung verwendet werden kann. Die Stammzellen können bei diesen vermutlich eine Kompletterblindung vermeiden.

Kritiker betonen neben der ethischen Fragwürdigkeit auch, dass es ungeahnte Risiken für den Körper geben kann. Gerade Stammzellen, die sich in jede beliebige Körperzelle verwandeln können, bergen das Risiko auf Krebs. Man kann nicht zu 100 Prozent bestimmen, wie die Zellen sich entwickeln, sie könnten also auch in Tumorzellen mutieren.