Blutgerinnungshemmer: Segen und Fluch zugleich
Gerinnungshemmer können mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein
Der menschliche Körper verfügt über die sogenannten Gerinnungsfaktoren, um das Blut in relativ kurzer Zeit gerinnen zu lassen. Diese Funktion ist lebensnotwendig, da der Mensch sonst bei jeder kleinen Wunde verbluten würde. Die Blutgerinnung hat aber zugleich eine Schattenseite: Es können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden und damit zu Gefäßverschlüssen führen.
- Hirn- und Herzinfarkte,
- Lungenembolien und
- der Tod
können die Folge sein.
Vor- und Nachteile von Blutgerinnungshemmern
Um Patienten mit einer zu starken Blutgerinnung zu helfen, hat die Medizin die Blutgerinnungshemmer entwickelt. Diese Medikamente sorgen dafür, dass das Blut sich nicht verklumpen kann und so immer flüssig bleibt. In jüngster Vergangenheit wurden drei neue Gerinnungshemmer zugelassen, die jedoch wie ältere Arzneien mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein können.
Ärzte auf der ganzen Welt diskutieren daher aktuell über den Einsatz der Mittel an sich. Fakt ist dabei, dass Gerinnungshemmer Fluch und Segen zugleich sind. Da bei allen Blutgerinnungshemmer schwere Komplikationen auftreten können, muss der Einsatz vom Arzt sehr penibel abgewogen werden.
Genaue Einstellung notwendig
Nach einer Operation beispielsweise bekommen viele Patienten einen Gerinnungshemmer. Da sie während der Erholung noch einige Zeit im Bett liegen müssen, droht ohne Medikament eine Thrombose. Die Hemmer wirken dem Verklumpen des Bluts zwar entgegen, doch das hat seinen Preis.
Es steigt das Risiko für innere Blutungen, da das Gewebe nach einer Operation noch empfindlich ist. Zudem kann es zu zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Arzneien und sogar Lebensmitteln kommen.
Der Patient muss daher exakt eingestellt werden, was in der Praxis selten gelingt. Zumindest dieses Problem sollen die neuen Wirkstoffe umgehen. Dafür haben sie ein anderes Problem: Es gibt für die neuen Gerinnungshemmer noch keine Gegenmittel. Tritt eine akute Blutung auf, kann man bisher nichts tun, um die Wirkung der neuen Medikamente zu stoppen.
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