Blutgruppendiät - Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen und nicht alltagstauglich

Von Melanie Ruch
14. Januar 2014

Wer auf der Suche nach einer geeigneten Diät ist, wird vielleicht auch über die sogenannte Blutgruppendiät gestolpert sein.

Die Blutgruppendiät wurde im Jahr 1996 von dem US-Naturheilkundler Peter D'Adamo angepriesen. Diese Form der Diät geht von der These aus, dass die Blutgruppe eines Menschen dessen gesamte Chemie bestimmt und damit auch die am besten geeignete Ernährungsweise.

D'Adamo behauptet, dass es für jede der vier Blutgruppen eine eigene Ernährungsweise gibt, die auf der uralter Vorfahren basiert.

Die beste Ernährung für Blutgruppe 0

D'Adamo geht davon aus, dass die Blutgruppe Null die einzige Blutgruppe der Steinzeitmenschen war.

In der Steinzeit ernährten sich die Menschen vor allem von ihrer Jagdbeute, sowie von gesammelten Früchten und Gemüse. Menschen mit der Blutgruppe Null sollten sich, der Blutgruppendiät zufolge, daher vor allem von tierischen Eiweißen und Fetten, sowie von Obst und Gemüse ernähren.

Milchprodukte, sowie Getreide und Hülsenfrüchte sollten sie dagegen lieber meiden.

Vegetarisch, Fleisch und gemischte Ernährung - Blutgruppen A,B und AB

Die Blutgruppe A entstand laut D'Adamo, als die Menschen begannen sesshaft zu werden und Landwirtschaft zu betreiben. Die Ackerbauern ernährten sich damals hauptsächlich vegetarisch und so sollten auch heutzutage Menschen mit Blutgruppe A vorzugsweise auf eine vegetarische Ernährung setzen.

Die Blutgruppe B stammt dagegen von den Nomadenvölkern, die sich fast ausschließlich von dem Fleisch und den Erzeugnissen ihrer Tiere ernährten. Folglich sollten sich Menschen mit Blutgruppe B ebenfalls vorwiegend von Fleisch und tierischen Erzeugnissen ernähren.

Die Blutgruppe AB dagegen ist D'Adamo zufolge eine Mischgruppe, die durch die Vermischung beider Völker entstanden ist. Menschen mit dieser Blutgruppe sollen angeblich fast alle Lebensmittel vertragen.

Wirksamkeit der Blutgruppendiät ist fragwürdig

Theoretisch soll die Blutgruppendiät nicht nur zur Gewichtsreduktion führen, sondern auch imstande sein Krankheiten vorzubeugen oder sogar zu heilen, vorausgesetzt man hält sich an den Verzehr der blutgruppenspezifischen Lebensmittel.

Praktisch verlangt die Blutgruppendiät aber so viel Verzicht, dass sie nicht nur eine seelische Qual wäre. Die Ernährung ist je nach Blutgruppe auch ziemlich einseitig und aus ernährungswissenschaftlicher Sicht daher nicht unbedingt gesund.

Die Lebensmittel und Rezepte, die D'Adamo für seine Diät vorschlägt, sind größtenteils sehr exotisch und nur schwer zu beschaffen, einmal ganz abgesehen von den hohen Preisen.

Gerade für den Berufsalltag ist die Blutgruppendiät daher nicht gerade tauglich. Zu allem Überfluss gibt auch keinerlei wissenschaftliche Beweise für die Thesen D'Adamos und die Wirksamkeit seiner Diät.

Wer wirklich abnehmen und sich gesünder ernähren will, sollte daher lieber auf derartige Diäten verzichten und stattdessen dauerhaft seine Ernährung und seinen Lebensstil umstellen.