Bluthochdrucktherapie für adipöse Menschen: ACE-Hemmer bieten nur kleinen Vorteil

Forscher widerlegen Erkenntnis, dass der BMI die Wahl der Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck beeinflussen sollte

Von Nicole Freialdenhoven
28. November 2014

Dass schwer übergewichtige Menschen ein größeres Risiko für kardiovaskuläre Probleme bis zum Schlaganfall und Herzinfarkt haben, ist hinlänglich bekannt.

Forscher haben sich nun im Rahmen einer großen Studie damit beschäftigt, welche Mittel gegen Bluthochdruck für diese Personen am effektivsten sind. Dazu verglichen sie 22 frühere Studien mit insgesamt 135.715 Teilnehmern, von denen 14.353 ein schweres kardiovaskuläres Ereignis erlebt hatten.

ACE-Hemmer im Vorteil

Dabei stellten sie fest, dass lediglich ACE-Hemmer einen geringen Vorteil gegenüber Kalziumantagonisten oder Diuretika besaßen. Mit jeden 5 kg/m² mehr beim BMI senkten die ACE-Hemmer das kardiovaskuläre Risiko um sieben Prozent gegenüber den anderen Mitteln.

Ansonsten fanden die Forscher jedoch keine Hinweise darauf, dass der BMI einen Einfluss darauf hatte, ob ein sinkender systolischer Blutdruck das Risiko für schwere Herzprobleme senkt.

Falsch-positiver Befund

Damit widerspricht die neue Analyse der ACCOMPLISH-Studie aus dem letzten Jahr, die den BMI als neuen Schlüsselfaktor bei der Wahl der Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck machen wollte.

Womöglich hatte es sich dabei um einen falsch-positiven Befund gehandelt, so die neue Studie der BPLTTC, die nun in The Lancet veröffentlicht wurde.