Blutspenden für die Uni - Forscher dürfen drei Millionen Proben verwenden

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Die Uniklinik in Würzburg hat für ihre Arbeit eine besondere Spende bekommen. Das Rote Kreuz hat sich dazu bereit erklärt, den Medizinern für ihre Forschungen drei Millionen Proben zur Verfügung zu stellen. Dies erfolgte natürlich mit der Erlaubnis der jeweiligen Spender.

Die Blutplasmaproben wurden dann vom Bayerischen Roten Kreuz für die Forschung freigegeben und sollen vor allen Dingen für Vorher-Nachher-Tests dienen. Die Spenden stammen nämlich von Menschen, die beim ersten Spenden gesund waren und später an diversen Krankheiten litten. Die Forscher in Würzburg können damit das Blut und all seine Werte von einer Person einmal vor und einmal nach dem Erkranken untersuchen. Davon erhofft man sich viele nützliche Erkenntnisse. So will man eine Biomaterial-Datenbank errichten, mit der langfristig gearbeitet werden kann. Derzeit sind fünf solcher Datenbanken in der Entstehung, jene in Würzburg ist dabei aber die erste in Deutschland.

Dies ist ein Pilotprojekt, bei dem neue und alte Proben eines Spenders zusammen abgespeichert werden und der direkte Vergleich aller Werte so ganz einfach wird. Besonders interessant ist für die Forscher ein Blick auf das Blut, unmittelbar bevor der Patient die ersten Symptome seiner Krankheit bekam. Beispielsweise hat man bei Menschen mit einer Herzschwäche so bereits herausgefunden, dass diese im Blut ein bestimmtes Peptid-Molekül aufweisen, kurz bevor es zu den ersten Beschwerden kommt. Solchen bis dato unbekannten Biomarker ist man nun gezielt auf der Spur.