Bonner Uniklinik therapiert jetzt auch Musiker mit Lampenfieber

Von Melanie Ruch
1. Dezember 2010

Rund jeder zweite deutsche Musiker, egal ob Sänger oder Instrumentspieler, leidet unter starkem Lampenfieber. Vor jedem Auftritt steigt in ihnen die Angst etwas falsch zu machen und vor dem Publikum zu versagen, Schweißausbrüche, zittrige Gliedmaßen und Stimmverlust sind die Folgen.

Um sich vor dem Auftritt zumindest etwas zu beruhigen greifen viele Betroffenen daher zu Drogen, Alkohol oder sogenannten Beta-Blockern, wodurch das Suchtrisiko in diesem Personenkreis massiv ansteigt.

Um es garnicht erst soweit kommen zu lassen hat in der Bonner Uniklinik jetzt die erste Lampenfieber-Ambulanz in ganz Deutschland eröffnet. Dort können sich betroffene Musiker anonym helfen lassen. Im Rahmen der Therapie erstellen die Ärzte gemeinsam mit dem Betroffenen ein Persönlichkeitsprofil. Zudem führen die Musiker ein Tagebuch, in dem sie ihre Ängste festhalten. Anschließend wird versucht die Angst mit Hilfe von Entspannungsübungen in den Griff zu bekommen. Bisher sind seit der Eröffnung der Lampenfieber-Ambulanz 40 Patienten in Behandlung.