Botox im Einsatz gegen Migräne - Wunder sollte man nicht erwarten

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Menschen mit Migräne von Botulinumtoxin A profitieren können. Das umgangssprachlich Botox genannte Nervengift wird daher nun nicht mehr nur in der Schönheitschirurgie angewandt, sondern auch bei Migräne-Patienten. Das Gift mit der lähmenden Wirkung kann nicht nur Falten beseitigen, sondern auch die Schmerzübertragung stoppen.

Wird es gezielt angewandt, kann es verkrampfte Muskeln lösen und zu einer Entspannung führen, die auch die Migräne-Schmerzen deutlich abmildert. Allerdings ist die tatsächliche Wirkung längst nicht von allen Ärzten anerkannt. Es gibt Studien, die klare Vorbehalte zeigen. Konsens besteht derzeit in der Meinung, dass Botox kein Wundermittel ist und in jedem Einzelfall geprüft werden sollte, ob der Einsatz wirklich sinnvoll ist.

Aktuelle Studien gehen davon aus, dass das Nervengift nur bei wirklich chronischen Krankheitsverläufen sinnvoll ist und eine leichte bis mittlere Linderung verschafft. Ein komplettes Ausbleiben aller Symptome ist aber auch hier eher nicht zu erwarten. Von einer chronischen Migräne spricht der Arzt dann, wenn jemand mindestens 14 Tage im Monat mit den Schmerzen zu leben hat.