Brachte Kolumbus die Syphilis mit?

Von Katja Seel
23. Dezember 2011

Forschungsergebnisse aus den USA legen die Vermutung nahe, dass die Syphilis ihren Ursprung auf dem amerikanischen Kontinent hatte und von den Matrosen des Kolumbus nach Europa gebracht wurde.

Wissenschaftler der Emory University in Atlanta haben laut eigener Aussage alle Hinweise auf Infektionen mit dem Verursacher-Virus Treponema Pallidum, die vor Kolumbus' Rückkehr im Jahre 1493 in Europa beobachtet worden waren, widerlegen können. Die erste zweifelsfrei belegte Syphilis-Erkrankung wurde 1495 im süditalienischen Neapel beschrieben.

Die Forscher nehmen an, dass sich das Virus im tropischen Raum zunächst als Schmierinfektion verbreitet hatte und im europäischen Klima dann zu einer Geschlechtskrankheit mutierte.

Die Syphilis galt bis zum Aufkommen von AIDS knapp fünfhundert Jahre später als verheerendste sexuell übertragbare Infektion beim Menschen.