Bräuche und Sitten weltweit - wer sie kennt, kann Fettnäpfchen vermeiden

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
23. Mai 2013

"Andere Länder, andere Sitten" - mit diesem Spruch sollte man sich bestenfalls befassen, bevor man sich auf den Weg in den Urlaub macht. Wer die Bräuche seines Reiseziels kennt und sich entsprechend zu benehmen weiß, wird peinliche Fettnäpfchen vermeiden können.

China, Japan und Taiwan

Wer in China etwas essen geht, muss sich dabei nicht höflich zurückhalten: schmatzen, schlürfen und mit vollem Mund reden gehört hier zur Tagesordnung. Selbst gleichzeitig zu rauchen stellt hierbei kein Problem dar. Was allerdings niemand gerne sieht, ist es wenn man sich beim Essen die Nase putzt - die Chinesen suchen dafür stets die nächste Toilette auf.

Apropos Toilette: Die Japaner benutzten für den Gang aufs Klo spezielle WC-Schuhe, die es zum Teil sogar auch auf öffentlichen Toiletten gibt. Wer privat bei jemandem zu Besuch ist, wird die Straßenschuhe gegen ein Paar Hausschuhe und vor dem Gang ins Badezimmer entsprechend gegen die WC-Schuhe austauschen.

In Taiwan sollte beim Schreiben auf eine besondere Sitte geachtet werden: Niemals rote Tinte verwenden, es sei denn, man möchte mit dem Empfänger nichts mehr zu tun haben. Die Verwendung von roter Tinte bringt dem Glauben der Taiwaner nach zudem Unglück.

Russland, Tschechien und Polen

Wer in Russland Blumen schenkt, sollte dies mit Bedacht tun: Gelbe Pflanzen sind für die Liebste sicherlich keine gute Idee, steht die Farbe für Eifersucht und Untreue. Zudem sollte stets eine ungerade Anzahl Blumen geschenkt werden, es sei denn, es handelt sich um einen Trauerfall.

Mit Pflanzen geht es weiter: In Tschechien schlagen die Männer an den Ostertagen jungen Frauen ganz leicht mit Weidenruten auf die Waden; dieser Brauch soll Jugend und Gesundheit bringen.

In Polen gibt es eine besondere Sitte im Bereich der Anrede, so werden Frauen und Männer, wenn man sie siezt mit Vornamen angesprochen; man setzt lediglich ein "Pani" für Frau und ein "Pan" für Mann davor. Hat man sich besser kennen gelernt, werden Verniedlichungen verwendet: Bei Männern wird ein "-ek" und bei Frauen ein "-ka" an den Vornamen angehängt.

Italien, Portugal und Luxemburg

In Italien gibt es vielerlei Aberglauben, die Unglück bringen sollen: Neben der schwarzen Katze auf der Straße ist dies die Zahl 17, zudem sollte man niemals einen Hut oder Schuhe aufs Bett legen, denn ansonsten, so glaubt man, stirbt ein Familienmitglied. Ein aufgespannter Regenschirm nach dem Spaziergang bringt ebenfalls Unglück.

"Einen Kaffee, aber schnell!" - in Portugal keine seltene Aufforderung an den Kellner. Denn hier gehört der Kaffee zwischendurch zum guten Ton - mindestens drei Mal täglich.

Passend dazu ein Stück Kuchen? Wenn man in Luxemburg ist, dann bekommt man ein Stück Torte ohne Gabel, höchstens ein Messer liegt mit auf dem Teller. Wer nicht schief angesehen werden möchte, sollte diese Form des Kuchenessens einmal ausprobieren.