Besuch am Krankenbett - was man mitbringt und worüber man redet

Richtiges Verhalten am Krankenbett sollte vor dem Besuch überdacht werden

Von Dörte Rösler
28. April 2015

Worüber spricht man am Krankenbett - und was bringt man dem Patienten mit? Ein Besuch in der Klinik ist gut gemeint, durch unpassende Geschenke oder ungeschicktes Verhalten kann er aber sein Ziel verfehlen. Tipps für kleine Aufmerksamkeiten und geeignete Themen.

Passende Mitbringsel

Bunte Farben hellen die Stimmung auf - das klassische Geschenk für Kranke ist deshalb ein Blumenstrauß. Stark duftende Blüten sollte man allerdings meiden, und üppige Gebinde sind im Krankenzimmer auch nicht angebracht. Wer vermutet, dass der Kranke bereits mit Blumen bedacht ist, sollte außerdem auf andere Mitbringsel ausweichen.

Gegen die Langeweile im Krankenhaus helfen etwa Zeitungen, Rätselhefte oder bunte Illustrierte. Für den Segelfan eignet sich ein maritimes Magazin, der Gartenliebhaber freut sich über farbige Hefte mit Pflanzen. Wenn der Patient das Krankenhaus voraussichtlich nicht mehr verlassen wird, sollte man von Reisemagazinen und ähnlichem allerdings Abstand nehmen. Die Lektüre würde ihn nur deprimieren.

Wer den Kranken gut kennt, kann auch über ein kulinarisches Geschenk nachdenken. Statt Pralinen empfehlen sich hochwertige Säfte, Kekse oder eine kleine Leckerei für das Abendessen.

Ausnahme: der Kranke muss eine bestimmte Diät halten.

Das beste Geschenk - positive Energie

Der Besucher im Krankenhaus hat eigentlich nur eine Aufgabe: er soll dem Patienten positive Energie spenden. Die wertvollsten Geschenk sind deshalb Aufmerksamkeit und ein Lächeln. Wenn der Kranke sich aufheitern lässt, darf man auch gern miteinander lachen. Das lenkt nicht nur für einen Moment von der Krankheit ab, es fördert auch den Heilungsprozess.

Anwesenheit verbindet

Selbst Menschen mit einer Krebserkrankung im Endstadium sind oftmals froh, wenn sie mit einem vertrauten Menschen lachen können. Ironie oder flotte Sprüche sind aber meistens fehl am Platz. Erzwingen sollte man die gute Stimmung auch nicht. Manche Patienten wollen sich lieber den Kummer von der Seele reden oder finden es tröstlich, wenn man ihnen einfach die Hand hält und still beieinander sitzt.

Gesprächsthemen überlegen

Da nicht alle Themen für Kranke geeignet sind, sollte man sich schon vorher überlegen, was man besprechen könnte. Ein Patient, der nur wenige Tage in der Klinik ist, freut sich, wenn er über den Alltag draußen auf dem Laufenden bleibt. Ein Schwerkranker möchte vielleicht lieber über schöne Erinnerungen sprechen.

Gerade bei langen Leidenswegen erlebt man es oft, dass die Rollen von Patient und Besucher sich vertauschen: dann versucht der Kranke die Gesunden aufzumuntern. In solchen Situationen sollte man seine Rolle überdenken. Ein kummervolles Gesicht und die eigenen Sorgen haben im Krankenzimmer nichts verloren. Der Besucher soll dem Kranken Mut machen und Zuversicht ausstrahlen.

Wer merkt, dass er dafür zu betroffen ist, lässt lieber Grüße ausrichten oder schickt eine bestärkende SMS. Ob der Kranke angerufen werden möchte, sollte man vorher abklären. Mancher fühlt sich im Krankenbett von Telefonaten belästigt, andere wiederum genießen den kurzen Kontakt zur Außenwelt.