Brillenträger haben höhere Bildung: Jeder vierte Deutsche ist kurzsichtig

Von Nicole Freialdenhoven
9. Juli 2014

Es klingt wie ein übles Klischee, hat sich jedoch in einer Studie der Universität Mainz als wahr herausgestellt: Leseratten tragen häufiger eine Brille.

Die Forscher analysierte die Daten von 4600 Personen zwischen 35 und 74 Jahren und kamen zu dem Schluss, dass 53 Prozent derjenigen, die einen Universitätsabschluss besaßen, kurzsichtig waren, während es bei den Abiturienten nur 35 Prozent waren und bei denen, die die Schule nur 10 Jahre lang besucht hatten, sogar nur 24 Prozent.

Mögliche Gründe

Warum dies so ist, konnten die Forscher jedoch auch nicht eindeutig sagen. Die alte Vermutung, dass beispielsweise das heimliche Lesen mit Taschenlampe unter der Bettdecke den Augen schadet, hat sich längst als Ammenmärchen erwiesen.

Sie vermuten trotzdem, dass Lesen und auch die Arbeit am Computer die Sehfähigkeit beeinflussen: Kurzsichtigkeit entsteht, wenn der Augapfel über das normale Maß hinaus wächst - und dieses Wachstum wird u.a. angeregt, wenn die Augen nahe am Objekt (z.B. einem Buch oder dem Bildschirm) arbeiten müssen.

Empfohlene Gegenmaßnahmen

Eine echte Prävention gegen die Entwicklung von Kurzsichtigkeit gibt es nicht - die Forscher empfehlen jedoch, immer wieder Pausen vom Bildschirm oder vom Lesen zu machen, so dass sich die Augen beispielsweise beim Aufenthalt im Freien wieder von der Naharbeit erholen können. Insgesamt gilt in Deutschland rund jeder Vierte als kurzsichtig.