Bringen Halsbandsittiche das Ökosystem ins Wanken?

Das Bundesamt für Naturschutz untersucht, ob der exotische Halsbandsittich auf die graue Liste gehört

Von Katharina Cichosch
23. Februar 2012

Versehentlich oder absichtlich eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten können das heimische Ökosystem gehörig ins Wanken bringen. Beispiele hierfür zeigen sich insbesondere auf Inseln wie Australien oder Großbritannien, wo einzelne Tierarten teils ganze Bestände bedrohen.

Liste potentieller Bedrohungen

Auch in Deutschland ist das Problem nicht unbekannt: Aktuell untersucht das Bundesamt für Naturschutz, ob der exotische Halsbandsittich auf die sogenannte graue Liste gehört. Hier werden solche Tierarten gelistet, die als potentielle Bedrohung für das heimische Ökosystem gelten. Exemplare der "schwarzen Liste" gefährden oder verdrängen definitiv vorhandene Bestände, während importierte Arten auf der "weißen Liste" keine akute Bedrohung darstellen.

Wie kam es zur Überpopulation?

Doch wie fand der farbenprächtige Papagei im Mini-Format eigentlich den Weg in die deutschen Parkanlagen? Wie so oft, so waren es auch hier vermutlich einzelne, ausgebüchste Tiere, die es sich in Bäumen und Höhlen gemütlich machten und bald vermehrten.

Aktuell sollen mehr als 8000 Exemplare in Deutschland zu Hause sein. Ob die Halsbandsittiche heimische Vögel gefährden oder sogar aktiv vertreiben, ist unter Experten nach wie vor umstritten.