Britin wegen Sklaverei verurteilt

Krankenhaus-Chefin beschäftigte Frau aus Tansania ohne Gehalt in ihrem Haushalt

Von Ingo Krüger
18. März 2011

Nach Angaben des Kinderhilfswerks terre des hommes leben auch heutzutage noch mehr als 12 Millionen Menschen in Sklaverei. Vor allem in Asien und Afrika ist sie anzutreffen, aber auch in Europa gibt es Formen moderner Sklaverei. Meist handelt es sich um Opfer von Menschenhandel, Zwangsarbeit und Prostitution.

Krankenhaus-Chefin in London wegen Menschenhandel verurteilt

In Großbritannien verurteilte ein Gericht nun eine 68-jährige ehemalige Krankenhaus-Chefin zu Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 28.750 Euro. Sie hatte gestanden, eine 49-jährige Frau aus Tansania in ihrem Haushalt beschäftigt zu haben. Diese musste bis zu 18 Stunden am Tag für sie schuften und bekam so gut wie kein Gehalt für ihre Arbeit. Nach einem Jahr stellte sie die Geldzahlungen völlig ein.

Die 68-Jährige hatte früher in Tansania ein Hospital geleitet. Bei ihrer Rückkehr nach Großbritannien hatte sie die Einheimische mitgenommen. Diese hatte gehofft, ihrer Tochter mit dem verdienten Geld eine Ausbildung finanzieren zu können. Ihr waren 50 Pfund in der Woche versprochen worden. Sie hatte anfangs jedoch nur zehn Pfund erhalten. Später sogar gar nichts mehr.

Das Gericht verurteilte die Britin nun wegen Sklaverei und Menschenhandel. Lediglich ihr schlechter Gesundheitszustand ersparte ihr eine Gefängnisstrafe.