Britische Schule will Lehrertexte auf Rechtschreibung überprüfen lassen

Von Katharina Cichosch
27. November 2012

Englische Sprache, schwere Sprache? Nicht nur deutsche Schüler haben so ihre Probleme mit den Tücken des British English. Schon ein Buchstabe kann einen Wortsinn komplett verändern; von grammatikalischen Regeln wie Kommasetzung und dem umfangreichen Zeitensystem einmal ganz zu schweigen. Offenbar gibt es jedoch auch in Großbritannien selbst Nachhilfebedarf in Sachen Rechtschreibung und Grammatik - und das auch unter Lehrkräften!

Wie verschiedene englische Zeitungen berichteten, hatte die Northgate High School im englischen Ipswich kürzlich ein Jobangebot auf ihrer Homepage veröffentlicht. Die Aufgabe: Geeignete Bewerber sollten von Lehrern verfasste Texte, die beispielsweise als Berichte an Eltern verschickt werden, noch einmal Korrektur lesen. Nun sollte man meinen, dass Lehrkräfte, die unter anderem auch die englische Sprache vermitteln, selbst fit sind in Orthographie und Synthax. Doch damit nicht genug: Die Rechtschreibexperten sollten der Ausschreibung nach sogar aktiv, aber einfühlsam auf Lehrer zugehen und solchen mit Rechtschreib- oder Grammatikproblemen Vorschläge zur Verbesserung an die Hand geben.

Allerdings: Entsprechende Rechtschreibprofis werden an der Schule nicht täglich benötigt. Insgesamt erstreckt sich ihr Einsatz nur auf zwei bis drei Wochen pro Jahr, so die Ausschreibung. Ob das Jobangebot inzwischen vergeben ist oder nicht, bleibt vorerst ein Geheimnis: Nachdem der Fall publik geworden war und für einigen Spott gesorgt hatte, wollte sich die High School nicht weiter zu ihrer Stellenausschreibung äußern.

In einer offiziellen Stellungnahme betonte Schulleiter David Hutton aber, dass sein Lehrerkollegium "hochkarätig" besetzt sei und die zusätzliche Rechtschreib- und Grammatikprüfung vor einer Veröffentlichtung zum Beispiel an die Elternschaft lediglich den hohen Qualitätsanspruch unterstreiche, den die Schule an sich und ihre Leistung stelle.