Bromelien - Zierpflanzen aus dem Regenwald
Michael Schwerdtfeger aus dem Alten Botanischen Garten in Göttingen klärt uns über Bromelien auf. Er sagt, sie stammen aus dem Regenwald, ähneln der Ananas und sind Zierpflanzen. Die Blätter sind wohlgeformt und trichterähnlich - aus der Mitte des Trichters wächst ein starker, meist gelber, orangefarbener, roter oder rosafarbaner Blütenstand. Bromelien gibt es etwa 2.500 bis 3.000 verschiedene Arten und immer wieder kommen neue dazu.
Petra Hensel von der Deutschen Bromeliengesellschaft (DBG) erklärt, dass schon unsere Großmütter Bromelien auf dem Fenstersims stehen hatten. Christoph Kolumbus entdeckte die Ananas auf Guadeloupe und mit dieser Ananas kam auch der Zimmerhafer nach Europa.
Über die Pflege von Bromelien sagt Schwerdtfeger, dass man den Blatttrichter von Bromelien regelmäßig mit Wasser füllen sollte. Bromelien nehmen das Wasser nämlich nicht über ihre Wurzeln auf, sondern über ihre Blätter. Ihre Blätter stellen "Zisternen" dar. Jedoch vertragen die Pflanzen auch trockene Zimmerluft.
Ursprünglich zu finden sind die Bromelien in den Südstaaten der USA, aber auch in der Karibik bis hin nach Südamerika. Aber auch in Costa Rica sind Bromelien anzutreffen - und in Mexiko wachsen Tillandsien, eine besondere Gattung innerhalb der Bromelien-Familie.
Volkstümlich werden die Tillandsien auch Luftnelken genannt, erklärt der Experte. So hat man den Eindruck, dass diese Pflanzen nur von Luft und Liebe leben. Sie wachsen, wie so viele andere Bromelien auch, epiphytisch, was heißen soll, dass sie auf anderen Pflanzen oder sogar auf Felsen sitzen. Nur die Wurzeln sind ihr Halt. Aus der Umgebungsluft nehmen sie durch winzige Saugschuppen Wasser auf. Im Vergleich zu grünblättrigen Arten lieben graue Tillandsien einen sonnigen Standort und auch hohe Luftfeuchtigkeit.
Früher waren die Bromelien seltene und kostbare Pflanzen, erläutert der Experte. Doch heutzutage kann man die Pflanzen problemlos und günstig selbst heranziehen.