Brückenkreuzspinne breitet sich durch feuchten Sommer rasant in Hamburgs Speicherstadt aus

Von Laura Busch
10. August 2011

Ekelalarm in der Speicherstadt und HafenCity: In Hamburg breitet sich die sogenannte Brückenkreuzspinne aufgrund des feuchten Wetters in diesem Sommer rasant aus. Die Bedingungen seien prächtig, bedauert Martin Kirchner von der Hafenbehörde HPA, der kaum noch sein Fenster aufmachen kann, weil sonst sofort Spinnen rein krabbeln.

Das Groteske ist, Menschen wie Christine Neu-Sacher, die bei der Reinigungsfirma Bockholdt arbeitet, dürfen die Tiere nur verscheuchen beispielsweise mit Wasser. Getötet werden dürfen sie nicht. Die Brückenkreuzspinne hat ihren Namen von der Angewohnheit, in Wassernähe auf Insekten zu warten, deren Larven sich dort häuten. Nach Angabe von Biologen dürften derzeit mehrere Millionen Tiere zwischen Sandtorhafen und Magdeburger Hafen leben.

Experten sind ratlos. Man könne fortan eigentlich nur noch solche Brücken konstruieren, die keinen Nistgelegenheiten für die Tiere bieten. Doch dieser Rat dürfte für die Speicherstadt, die im 19ten Jahrhundert gebaut wurde, und seit 1991 unter Denkmalschutz steht, zu spät kommen.