Brustkrebs im Frühstadium: Kombi-Therapie erfolgreich

Die Kombination der Wirkstoffe Paclitaxel und Trastuzumab gilt zumindest als Option für betroffene Frauen

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2015

Wird Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt, kann man den Patientinnen oft sehr gut helfen. Dafür werden verschiedene Therapieformen angeboten und immer wieder neue Vorgehensweisen entwickelt und getestet.

Bisher schwierig ist die Behandlung allerdings bei jenen Frauen, deren Tumorzellen das Gen "HER2" ausbilden. Hier haben Forscher eine neue Kombi-Therapie erprobt, die sich nun in einer Studie mit 406 Frauen bewährt hat.

Paclitaxel und Trastuzumab

Getestet wurde, ob sich der Wirkstoff "Paclitaxel" in Kombination mit "Trastuzumab" gut verträgt und den Frauen effektiv helfen kann. Paclitaxel wird häufig und gegen viele Krebsformen eingesetzt.

Trastuzumab dagegen ist ein Medikament der Chemotherapie, das es gezielt auf eine Blockade des Gens "HER2" abgesehen hat. Daher glaubten die Forscher, dass eine Kombination aus beiden Wirkstoffen für die Patientinnen ideal seil sollte.

Allerdings ist bekannt, dass die Einnahme von Trastuzumab sich auf das Herz auswirken kann. Gerade im Frühstadium eines Tumors muss sehr genau abgewogen werden, ob der Patient bereits so sehr mit Risiken konfrontiert und belastet werden sollte.

Verträglichkeit der Kombi-Therapie

Die 406 Frauen erhielten zunächst für drei Monate die Kombi-Therapie und dann für weitere neun Monate nur noch Trastuzumab. Im Beobachtungszeitraum von inzwischen vier Jahren haben zwölf Patientinnen eine starke Verschlechterung erlitten.

Das entspricht einer Quote von drei Prozent. Dabei kam es zu zwei Todesfällen. Die 3-Jahres-Überlebensrate liegt damit bei 98,7 Prozent.

Da allerdings fraglich ist, ob die Frauen nicht auch ohne Medikamente diese Überlebensrate erreicht hätten, ist der Nutzen bei Kritikern umstritten. Es gibt Studien, deren 5-Jahres-Überlebensrate auf 94 bis 96 Prozent kommt, jedoch auch Untersuchungen, die nur bei 70 Prozent liegen.

Allgemein war die Verträglichkeit der Kombi-Therapie zumindest sehr gut und damit ist sie zumindest eine Option für betroffene Frauen.