BSE-Gefahr noch nicht vorbei - jeder 2000. Brite trägt Creutzfeldt-Jakob-Erreger in sich

Von Dörte Rösler
16. Oktober 2013

Die Verbreitung des Creutzfeldt-Jakob-Erregers durch infiziertes Rindfleisch zählte zu den ersten großen Lebensmittelskandalen. In England starben 177 Menschen an der als Rinderwahn bekannten Krankheit. Erst Massentests und drastische Maßnahmen brachten die Seuche zum Stoppen. Vorbei ist die Gefahr allerdings nicht. Gewebeproben belegen, dass mehr Menschen den Erreger in sich tragen als gedacht.

Annahmen zur Verbreitung mussten revidiert werden

Bisher gingen die Forscher davon aus, dass ungefähr jeder 4000. Bürger infiziert ist. Nach der Analyse von mehr als 32.000 Gewebeproben von Blinddarmoperationen müssen die Experten ihre Zahlen jedoch revidieren. Die Hochrechnungen zeigen, dass wohl jeder 2000. Brite mit dem Erreger der BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie) in Kontakt gekommen ist.

Mehr Überwachung von Bluttransfusionen und Operationen gefordert

Beim Menschen führt die Krankheit zur Auflösung des Gehirns - mit tödlichem Ende. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der neuen Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit können allerdings mehrere Jahrzehnte vergehen. Die aktuellen Zahlen geben außerdem Anlass zu der Frage, ob die Krankheit tatsächlich immer ausbricht. Zum Schutz der Bevölkerung fordern die Forscher jedoch, dass Bluttransfusionen und Operationen strenger überwacht werden. Nur so ließe sich die Ausbreitung des Erregers verhindern.