Buchautor nimmt Werbung zehn Jahre beim Wort

Schriftsteller provoziert unsinnige Werbung

Von Matthias Bossaller
18. März 2011

Ein Bremer Journalist hat die Sprüche aus der Werbung wörtlich genommen und ein Buch darüber geschrieben. Es heißt: "25 Prozent auf alles ohne Stecker." Diesem Versprechen folgend, ging er in den Baumarkt. Die Werbung bezog sich auf Farben und Tapeten. Doch Hinrich Lührssen brauchte eine Bohrmaschine. Der schnitt er kurzerhand den Stecker ab und ging damit zur Kasse. Der Kassiererin erklärte er, dass er gerne die 25 Prozent Rabatt hätte.

Die rief daraufhin nicht den Filialleiter an, um zu fragen, ob dem Kunden der Rabatt gewährt werden darf. Sie rief die Polizei an. Lührssen bekam auch in anderen Branchen Ärger mit seinen Aktionen. In einigen Geschäften hat er deshalb Hausverbot.

Eine Bankfiliale bewies jedoch Humor. Sie schickten dem 52-Jährigen Stoffschafe. Er hatte zuvor der Werbung gehorchend, Schafe in das Bankhaus getrieben. Wenn er einen Baumarkt betritt, hat er das Gefühl, dass er misstrauisch beobachtet wird und ihm jemand folgt, um zu kontrollieren, dass er keinen Unsinn treibt.

In seinem Buch spießt der Autor jedoch auch Werbesprache auf, die kaum verständlich oder in kuriosem Englisch verfasst ist. Als besonderes Schmankerl berichtet er, was aus so bekannten Werbefiguren wie Tilly oder dem Melitta-Mann geworden ist.