Bundestag wählt Angela Merkel erneut zur Kanzlerin - Dritte Amtszeit als Regierungschefin

Von Ingo Krüger
18. Dezember 2013

Angela Merkel ist zum dritten Mal Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. In geheimer Wahl votierten 462 der 631 Abgeordneten (74,4 Prozent) für die 59-Jährige, die seit acht Jahren regiert. Sie bekam damit 42 Stimmen weniger als die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD Abgeordnete hat. Dennoch geht Merkel mit einem Rekordergebnis in ihre neue Amtszeit. Sie erhielt bei ihrer Wiederwahl im Bundestag so viele Stimmen wie noch kein Kanzler zuvor.

Die zahlreichen Gegenstimmen sind für viele Experten ein Zeichen, dass es in den Regierungsparteien zahlreiche unzufriedene Parlamentarier geben müsse. Allerdings sei dies eher ein Schönheitsfehler, denn eine zweite Wiederwahl ist außer Merkel nur den CDU-Regierungschefs Konrad Adenauer und Helmut Kohl sowie Helmut Schmidt von der SPD gelungen.

Noch am Vormittag wurde Merkel als Bundeskanzlerin vereidigt. Zuvor hatte ihr Bundespräsident Joachim Gauck die Ernennungsurkunde überreicht. Die Mitglieder des neuen Kabinetts wurden ebenfalls ernannt. Die CDU übernimmt fünf Ministerien und stellt den Kanzleramtsminister, die SPD bekommt sechs Ministerien, die CSU drei.

Erneute Kandidatur 2017?

Ob sich die gebürtige Hamburgerin 2017 erneut zur Wahl stellen wird, ist noch völlig offen. Insider sind der Ansicht, dass es ihr nicht an der physischen Leistungsfähigkeit und dem emotionalen Engagement fehlen werde.

Aber sie habe noch vor Augen, wie sich Helmut Kohl 1998 in eine schwierige Situation gebracht habe, als er erneut zur Bundestagswahl antrat und eine schwere Niederlage verbunden mit dem Amtsverlust hinnehmen musste. Dieses Risiko, so die einhellige Meinung, werde Merkel nicht eingehen, denn Langzeit-Kanzler seien medial nur schwer vermittelbar und verlören an Durchsetzungskraft.