Burn-Out mit Baby - immer mehr Mütter leiden unter Erschöpfung und Depression

Von Dörte Rösler
5. September 2014

Das Positive ist: wenn Mütter unter der Last von Familie und Beruf zusammenbrechen, finden sie in Burn-Out-Kliniken kompetente Unterstützung. Die steigende Zahl von Müttern mit Erschöpfungssyndrom ist aber auch ein Warnsignal - für jede einzelne Frau und die Gesellschaft.

Mutterschaft gefährdet die Gesundheit

Die Diagnose Burn-out ist unter Medizinern und Psychologen umstritten. Tatsache ist aber auch, dass immer mehr Mütter unter den typischen Symptomen der ehemaligen "Managerkrankheit" leiden:

Besonders häufig trifft es die Alleinerziehenden, doch auch Frauen mit Partner klagen über die zunehmende Belastung.

Im Jahr 2003 stellten rund 46.000 Mütter einen Antrag auf eine Kur beim Müttergenesungswerk. 2013 waren es 3.000 Frauen mehr. Insgesamt ist die Zahl der Mütter mit Burn-Out um 37 Prozent gestiegen, als Hauptursachen nennen die Betroffenen ihre berufliche Belastung und den ständigen Zeitdruck. Viele Frauen beklagen zudem, dass ihre Leistungen nicht ausreichend anerkannt werden.

Mütter in der Perfektionsfalle

In der Kur erkennen die meisten Frauen, dass sie an ihrem Elend selbst mitgearbeitet haben: Mütter jagen einem Ideal nach und wollen möglichst allen Anforderungen genügen. Im Beruf perfekt sein, jederzeit für die Kinder da sein und Kuchen backen für den Sportverein. Die Hintergründe für den Stress sind aber gesellschaftlich bedingt.

Von Müttern wird erwartet, dass sie im Job bleiben, ihre Kinder zum Bildungserfolg führen und gleichzeitig die traditionelle Hausfrauenrolle erfüllen. Die moderne Gesellschaft suggeriert, dass jederzeit alles machbar und möglich ist. Mütter müssen erfahren, dass das nicht stimmt.