Café Ziferblat in London: Kaffee und Kuchen für drei Cent pro Minute

Von Dörte Rösler
6. März 2014

Was in Moskau bereits seit einigen Jahren funktioniert, schwappt nun nach England und Deutschland über: Cafés, in denen der Gast nur für seinen Aufenthalt zahlt. Kaffee und Tee, Sandwich und Kuchen gibt es umsonst. In London genießen Briten die Gastfreundschaft im Café Ziferblat für drei Cent pro Stunde, im Wiesbadener "Slow Time" kostet die Stunde drei Euro.

Für das Geld dürfen die Gäste so viel Kaffee trinken und Kekse knabbern wie sie mögen. Tresen oder Buffet sucht man im Ziferblat allerdings vergebens. Wer etwas trinken möchte, geht einfach in die Küche. Auch mitgebrachte Speisen dürfen hier zubereitet und verzehrt werden. Wer hinterher abwäscht, macht sich beliebt - wie in jeder WG oder Familie.

Dass die Uhren im Ziferblat anders ticken, merkt der Besucher schon beim Betreten: nachdem er an der Tür geklingelt hat und eingelassen wurde, notiert ein Mitarbeiter die Ankunftszeit. Ein stehengebliebener Wecker, den die Gäste mit an ihren Tisch nehmen, zeigt ihnen, wie lang sie schon hier sind. Die meisten vergessen bei ihrem Aufenthalt allerdings die Zeit.

Die Briten haben die Idee des Pay-per-minute-Cafés sofort verstanden. Als nächstes Ziel peilt der 29-jährige Inhaber Ivan Meetin die deutsche Hauptstadt an. Berlin sei reif für einen entspannten Ort zum Verweilen.