Cannabis lindert MS - eine komplette Heilung wird jedoch nicht erzielt

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Bereits seit einiger Zeit steht Cannabis im positiven Licht der Öffentlichkeit, zumindest wenn es um Multipler Sklerose, kurz MS, geht. Diese bisher unheilbare Erkrankung des Nervensystems konnte in einigen Studien gelindert werden, wenn Patienten unter ärztlicher Aufsicht mit Cannabis therapiert worden. Das ließ die Hoffnung entstehen, dass man so die Multipler Sklerose eventuell auch heilen könnte. Doch dem ist leider nicht so. Der medizinische Gebrauch senkt laut aktueller Untersuchungen zwar wirklich die Symptomschwere, doch eine komplette Heilung wird nicht erzielt. Nur die Spastiken werden besser, doch die Entzündungen der Nerven werden nicht beendet.

Dieses Ergebnis basiert auf der Untersuchung von 481 Probanden. Sie alle litten an MS im fortgeschrittenen Stadium und erhielten entweder Cannabis als Medikament oder ein Placebo. Am Ende der Untersuchungszeit ging es der wirklich therapierten Gruppe zwar etwas besser, doch der gesundheitliche Check zeigte, dass es beim Zustand der Nerven keinen Unterschied zwischen den zwei Gruppen gab.

Dieses Resultat ist zwar ernüchternd, dennoch raten die Mediziner auch weiterhin, dass Cannabis als medizinisches Produkt beachtet werden soll. Die möglichst lange Erhaltung der Lebensqualität ist auch wichtig und hier können Patienten eindeutig von der Behandlung profitieren.