Cannabiskonsum verlangsamt die Denkgeschwindigkeit um ein Drittel

Von Frank Hertel
4. April 2011

Viele Menschen, die an multipler Sklerose (MS) leiden, versuchen ihre Schmerzen mit Cannabiskonsum zu lindern. Die Multiple Sclerosis Society hat deshalb Anthony Feinsetin von der kanadischen Universität Toronto gebeten, die Auswirkung des Cannabisgebrauchs auf die kognitiven Fähigkeiten der Nutzer zu testen.

Dazu hat Feinstein 50 MS-Patienten untersucht, von denen 25 durschnittlich schon 26 Jahre lang regelmäßig "kiffen". Von diesen 25 Cannabiskonsumenten gaben 18 an, täglich mindestens einen "Joint" zu rauchen. Beim kognitiven Test schnitten die Marihuana-Nutzer deutlich schlechter ab als die Kontrollgruppe. Zum Beispiel war die Denkgeschwindigkeit um ein Drittel langsamer.

Alarmierend sei dieses Ergebnis besonders deshalb, weil die MS-Erkrankung ohnehin zum Abbau der kognitiven Fähigkeiten führen könne, er rate daher vom Cannabisgebrauch ab, schreibt Feinstein in der aktuellen Ausgabe von "Neurology". Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland illegal, auch für MS-Patienten. Cannabis ist die illegale Droge, die am meisten genutzt wird.