Castingshows können depressiv machen - Junge Menschen werden runtergemacht und in Rollen gedrängt

Von Katja Grüner
7. Mai 2013

Castingshows sind beliebt und füllen bis heute noch schon seit längerer Zeit das Abendprogramm im Privatfernsehen. Teilnehmer sind meist junge Erwachsene und auch viele Minderjährige, denen Glanz, Ruhm und Reichtum bei entsprechender Leistung versprochen wird. Viele der jungen Menschen treten mit einem Gefühl der Sicherheit an, sie fühlen sich gut und wissen, was sie können. Oft kommt es jedoch dann für sie zur Enttäuschung oder zu einem inneren Bruch, wenn sie von der Jury "runtergemacht" oder in Rollen gedrängt werden, die sie eigentlich gar nicht verkörpern oder verkörpern wollen.

Dies ist jedoch Teil des Konzepts der meisten Castingshows, damit sich der Zuschauer amüsieren und über Einzelne lustig machen kann. Ein Konzept, dass schwerwiegende psychische Probleme bei den jungen Talenten nachziehen kann, die häufig über Jahre bestehen bleiben. In Umfragen stellte sich jetzt heraus, dass ein Großteil der Kandidaten sich nicht beworben hätte, wenn sie vorher gewusst hätten was an Spott und Häme auf sie zukommen können.

Wissenschaftler und Medienforscher fordern nun die Macher der Shows auf, mehr Verantwortung in dieser Hinsicht für minderjährige Kandidaten zu übernehmen. Während und nach der Show sollte ein Medienberater zur Seite stehen, der die Teilnehmer psychologisch betreut. Vorgemacht habe dies bisher nur "The Voice of Germany". Neue Gesetze in dieser Hinsicht werde es jedoch nicht geben. Die Macher selber würden mittlerweile schon von selber erkennen, dass junge Menschen leicht leiden können und gehen weg von diesem Konzept des Vorführens von Kandidaten.