CDU-Politiker Lise prangert an: Deutsche Krankenhäuser vergeuden Möglichkeiten zur Organspende

Von Laura Busch
26. Juli 2010

Peter Lise, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU hat harte Kritik an deutschen Krankenhäusern geübt: Sie seien nicht genügend im Umgang mit potentiellen Organspendern geschult und ließen so viele Chancen, Menschen zu retten, vorüberziehen. Es sei beschämend, so der Politiker, dass in vielen Krankenhäusern mögliche Organspender auch dann nicht erkannt würden, wenn sie einen Ausweis besitzen.

"Jedes Krankenhaus in Deutschland braucht einen Transplantationskoordinator", forderte Lise anlässlich der dramatischen Zahlen. So hat es im Jahr 2009 nur 1217 Organspender gegeben. Dem gegenüber stehen jedoch derzeit rund 12.000 Patienten, die auf ein Spendeorgan warten. Durchschnittlich verlieren täglich drei Menschen in Deutschland den Kampf gegen die Zeit bis zu einem geeigneten Organ.

Lise machte zudem darauf aufmerksam, dass es noch immer keine internationalen Regelungen gebe. Viele Länder gehen sehr strikt mit der Organvergabe vor und versorgen lieber erst Mal inländische Patienten. Man beraube sich so jedoch der Möglichkeit, schneller passende Spender zu finden, so der Abgeordnete.