Chemikalien im Abwasser - immer mehr Wissenschaftler fürchten um die Wasserqualität

Von Cornelia Scherpe
26. März 2013

In Deutschland kann man bedenkenlos den Wasserhahn aufdrehen und daraus trinken. Allgemein gilt für ganz Mitteleuropa, dass das Trinkwasser sehr sauber ist und seinem Namen daher gerecht wird. Experten fürchten allerdings, dass dies nicht auf Dauer so bleiben wird. Auch hierzulande nimmt die Verschmutzung der Abwässer zu. Bislang halten sich die Schadstoffmengen zwar in Grenzen, doch der Trend sieht alles andere als gut aus.

Besonders bedenklich, auch wenn man dies auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde, ist der Medikamentenkonsum der Menschen. Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmedikamenten und die Millionen Frauen, die Tag für Tag die Antibaby-Pille schlucken, vergiften damit nicht nur ihren eigenen Körper. Die Giftmengen, die der Körper selbst beseitigen kann, werden durch den Urin wieder ausgeschieden und gelangen so durch die Toilette auch in die Abwasser.

Ein zweiter wesentlicher Verschmutzungsfaktor: der zu sorglose Umgang mit chemischen Reinigungsmittel. Nach dem Putzen wird das gesammelte Schmutzwasser im Eimer samt der darin gelösten Chemikalien ebenfalls in die Toilette gekippt.

Der Grund, weshalb in Deutschland das Trinkwasser noch so sauber ist, liegt auf der Hand: die Kläranlagen arbeiten mit sehr modernen Filtern, sodass bei der Aufbereitung des Wassers viel gerettet werden kann. Allerdings haben auch diese Filter ihre Grenzen. Gerade die Verschmutzung durch künstliche Hormone und andere Medikamentenwirkstoffe macht den Experten sorgen.

Die Filter gelangen hier an ihre Grenze und es ist bereits nachweisbar, dass Fische auf die Schadstoffe reagieren. Die Wissenschaftler legen daher nahe, dass nicht nur an der Erforschung noch besserer Filtersysteme gearbeitet werden sollte, sondern auch die Verbraucher für das Thema stärker sensibilisiert werden müssen.