China setzt verstärkt auf erneuerbare Energien und löst Deutschland als Öko-Vorbild ab

Von Ingo Krüger
12. September 2014

In China spielen regenerative Energien bereits jetzt eine große Rolle. Künftig könnte das Reich der Mitte sogar Deutschland als Spitzenreiter beim Öko-Strom ablösen.

Das ist das Ergebnis einer Analyse von australischen Energieexperten. In den ersten sechs Monaten 2014 deckten Ökostrom-Kraftwerke rund 31 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland. Da sind etwa sechs Prozent mehr als noch 2013. In China lag der Anteil im letzten Jahr bei ungefähr 30 Prozent.

Allerdings baut das Land in großem Maße Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke. Allein 2013 wurden dort etwa 57 Gigawatt an Erneuerbare-Energien-Kapazitäten errichtet. Seit 2009 verfünffachte sich die Leistung aus Windkraft auf knapp 80 Gigawatt im letzten Jahr. Bei Photovoltaik-Kraftwerken vervielfachte sich der Output zwischen 2010 und 2013 sogar von 0,8 auf mehr als 18 Gigawatt.

Spitzenreiter in zwei gegensätzlichen Kategorien

Trotz aller Bemühungen ist China mit einem Anteil von über 26 Prozent immer noch Spitzenreiter der Liste der Staaten mit den höchsten Kohlendioxid-Emissionen. Deutschland produziert gerade einmal 2,5 Prozent. Zudem stammt mehr als die Hälfte der CO2-freien Stromerzeugung in China aus gigantischen Wasserkraftwerken wie etwa dem Drei-Schluchten-Staudamm.

Bei dem Bau dieser gewaltigen Anlage kam es jedoch zu großen Umweltschäden. Der natürliche Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten wurde durch das Projekt unwiderruflich zerstört.