Chinesische Regierung will Anteil der Stadtbevölkerung vergrößern

Von Max Staender
18. März 2014

Die chinesische Regierung will den Anteil der Stadtbevölkerung bis zum Jahr 2020 auf bis zu 60 Prozent steigern, während der Anteil derzeit bei rund 53 Prozent liegt. Wegen der anhaltenden Verschmutzung von Wasser, Luft und Erde will die Regierung in Zukunft mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und mit der Verstädterung auch die Binnennachfrage im Reich der Mitte ankurbeln.

Bis zum Jahr 2020 soll auch der Anteil der Bevölkerung mit der Stadtregistrierung auf 45 Prozent steigen, wofür knapp 100 Millionen Chinesen zu vollwertigen Stadtbewohnern aufsteigen müssten. Dies ist jedoch mit einem enorm hohen Kostenaufwand für die teils stark verschuldeten Städte verbunden, die sich bislang dagegen gewehrt haben.

Gefahren des Vorhabens

In einer Analyse warnt Mira Luthe von der Konrad-Adenauer-Stiftung, dass die Migranten in die Städte integriert werden müssten, da sonst die soziale Stabilität gefährdet ist. Zudem seien ihrer Ansicht nach die Herausforderungen für die Gestaltung einer stabilen Gesellschaft, einer gesunden Umwelt sowie einer nachhaltigen Wirtschaft gigantisch. Die Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) beziffert die jährlichen Kosten für die neuen Rechte für Stadtbewohner auf rund 175 Millionen Euro, während andere Berechnungen von wesentlich höheren Kosten ausgehen.