Chip im Hirn soll Querschnittsgelähmten Bewegungen ermöglichen

Von Ingo Krüger
7. Mai 2014

Eine Querschnittslähmung ist immer ein schwerer Schicksalsschlag, der das ganze Leben von einem Moment zum anderen verändert. Bislang gab es keine Möglichkeit, die durchtrennten Nerven des verletzten Rückenmarks wieder miteinander zu verbinden und damit die Lähmung zu beseitigen.

Chip soll Muskelfasern anregen

Jetzt arbeiten US-Wissenschaftler von der Ohio State University an einer Behandlungsmethode, die ohne funktionierendes Rückenmark auskommt. Sie haben einem Querschnittsgelähmten einen Chip direkt ins Hirn gepflanzt, mit dessen Hilfe er seinen Arm bewegen soll. Die neue Technologie verbindet bestimmte Gehirnareale mit externen Geräten, wie einem Computer. Dieser entschlüsselt die Nervenzellinformationen und sendet entsprechende Signale an Elektroden, die sich an den Extremitäten des Gelähmten befinden. Diese sollten anschließend die Muskelfasern anregen. Doch noch ist unklar, ob dieses Verfahren auch funktioniert.

Allerdings birgt der hochinvasive Ansatz auch seine Risiken. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass das menschliche Gewebe den Chip als Fremdkörper abwehrt, Entzündungen könnten entstehen. Im Extremfall kann es sogar passieren, dass dieser nach einiger Zeit im Hirngewebe einwächst und dann nur schwer oder gar nicht wieder entfernt werden kann.

Querschnittsgelämte konnen Beine wieder bewegen

Erst kürzlich hatten Forscher von der University of Louisville vier Unfallopfern mit Querschnittslähmung Elektroden auf dem Rückenmark platziert. Dank eines eingepflanzten Stimulators war es den Männern möglich, ihre Beine wieder zu bewegen.