Cholera Epidemie in Sierra Leone: Regierung ruft Notstand aus

Von Nicole Freialdenhoven
21. August 2012

Seit Beginn des Jahres wurden im westafrikanischen Sierra Leone bereits mehr als 10.000 Cholera-Erkrankungen verzeichnet mit bislang 176 Todesopfern. In den letzten Wochen hat sich die Zahl der Neuerkrankungen so explosionsartig gesteigert, dass das Land nun den nationalen Notstand ausgerufen habe. Täglich kommen über 250 neue Fälle hinzu.

Besonders betroffen ist die völlig übervölkerte Hauptstadt Freetown, in der katastrophale hygienische Zustände herrschen. Durch das Einsetzen der jährlichen Regenzeit im Juni hat sich die Lage noch einmal rapide verschlechtert. Überall mangele es an sauberem Trinkwasser, so das Rote Kreuz, das ein Übergreifen der Cholera auf andere Regionen zu verhindern versucht.

Eine Cholera-Erkrankung macht sich vor allem durch starkem Durchfall und Erbrechen bemerkbar, so dass Betroffene häufig austrocknen und im schlimmsten Fall an Dehydrierung sterben. Der Erreger verbreitet sich über verunreinigtes Trinkwasser und sorgt vor allem in der Dritten Welt immer wieder für Epidemien mit zahlreichen Toten.