Christliche Familie bekommt geringe Geldstrafe für Heimunterricht

Von Laura Busch
1. Dezember 2009

Das Ehepaar Dudek aus Nordhessen, dessen Fall in den vergangenen Tagen für Wirbel sorgte, kommt mit einer geringen Geldstrafe davon. Die streng gläubigen Christen, die ihre Kinder trotz Schulpflicht zu Hause unterrichtet hatten, wurden vom Landgericht Kassel zur Zahlung von insgesamt 120 Euro verurteilt.

Die geringe Strafe sei angesichts des Familieneinkommens, das sich auf insgesamt 1500 Euro beläuft, keineswegs nur symbolisch, so der zuständige Richter Jürgen Dreyer. Zudem seien die beiden Eltern nun vorbestraft, ein weiterer Verstoß bedeute Haft. Die Eheleute Dudek haben sieben Kinder im Alter von zwei bis 17 Jahren, die alle zu Hause unterrichtet wurden.

"Unser Wertesystem ist der christliche Glaube", sagte Jürgen Dudek. Die Schule sei ein Ort der Versuchung und des Lasters. Im Prinzip scheint ihr Unterrichtskonzept aufzugehen: Einer ihrer Söhne hatte im Frühjahr 2008 für vier Monate eine Realschule besucht, um seinen Abschluss zu machen. Er bestand als Klassenbester mit einem Notenschnitt von 1,1.