Chronische Darmkrankheit Morbus Crohn: Neues Medikament Mongersen zeigt Wirkung

Mit dem neuen Medikament hoffen die Forscher auf einen Durchbruch in der Behandlung der chronischen Darmkrankheit

Von Nicole Freialdenhoven
24. März 2015

Die chronisch-entzündliche Darmkrankheit Morbus Crohn schränkt die Lebensqualität der Betroffenen durch

stark ein. Bislang müssen Patienten stets sorgfältig darauf achten, dass sie nichts essen, was ihren kranken Darm reizt. Forscher versprechen sich nun viel von einem neuen Medikament, das an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erfolgreich getestet wurde.

Mongersen sorgt für Reduktion der Krankheitsaktivität

In der Phase 2-Studie erhielten 160 Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Morbus Crohn-Erkrankung entweder das neue Medikament Mongersen in unterschiedlichen Dosen oder ein Placebo. Mongersen zielt darauf ab, das Molekül SMAD7 im Körper zu hemmen, das den Botenstoff TGF-ß1 freisetzt.

Nach einer zweiwöchigen Therapie zeigten die Studienteilnehmer, die täglich entweder 40 oder 160 mg Mongersen oral erhalten hatten, eine Reduktion der Krankheitsaktivität um 55 bzw. 65 Prozent. Bei der Placebo-Gruppe waren es dagegen nur 10 Prozent.

Forscher hoffen auf baldige Markteinführung

Die Wissenschaftler beobachteten außerdem, dass der therapeutische Effekt nach der zweiwöchigen Einnahme noch über drei Monate hinweg anhielt. Dies war zuvor noch keinem neu getesteten Medikament gelungen.

Da Mongersen außerdem keine Nebenwirkungen mit sich brachte, hoffen die Forscher nun auf eine baldige Markteinführung und einen echten Durchbruch in der Behandlung von Morbus Crohn. Zuvor müssen jedoch noch weitere Studien die erste Phase II-Studie bestätigen.