Morbus Crohn überwachen - Ärzte bestimmen Marker in Stuhlproben

Test auf verschiedene Marker im Stuhl soll Morbus Crohn-Behandlung individueller gestalten

Von Cornelia Scherpe
26. November 2014

Wer an Morbus Crohn leidet, hat eine chronische Darmerkrankung. Beständig laufen Entzündungen ab, die zu Verdauungsbeschwerden führen und den Alltag empfindlich belasten können.

Entscheidung über Behandlungsmaßnahmen nicht immer leicht

Bisher kann man Morbus Crohn zwar nicht heilen, doch durch regelmäßige Kontrollen beim Arzt werden helfende Maßnahmen ergriffen, sobald sie notwendig sind. Dies kann

  1. von einer Umstellung der Ernährung
  2. über den Einsatz von Medikamenten
  3. bis zur Operation gehen.

Die Frage ist jedoch immer, wie man genau feststellen soll, wann ein Patient welche Maßnahme wirklich benötigt. Genau damit haben sich Forscher beschäftigt und Marker gefunden, die man zur Prognose heranziehen kann.

Alles, was der Patient dafür abliefern muss, ist eine Stuhlprobe. Der Arzt kann im Labor dann auf die fäkalen Marker testen. Wichtig sind dabei "Calprotectin" und "Lactoferrin". Ferner werden gut bekannte Entzündungsmarker gesucht und bestimmt.

Die Verschiedenen Erscheinungsformen von Morbus Crohn

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Morbus Crohn sehr individuell verläuft und man daher dringend diese Marker benötigt. So haben in der Praxis nur 19 Prozent der Patienten wirklich chronische Probleme. Bei ihnen muss in der Tat mit Gegenmaßnahmen gehandelt werden.

Bei drei Prozent der Betroffenen verschlimmern sich die Symptome nach einem zunächst leichten Verlauf und 32 Prozent der Patienten erleben ein ständiges Auf und Ab. Die übrigen Menschen mit Morbus Crohn jedoch, und das ist immerhin fast die Hälfte, können bereits durch geringe Maßnahmen wie eine bewusste Ernährung die Beschwerden fast gen null senken. Im Schnitt ist das Leiden nach zehn Jahren für diese Patienten gar nicht mehr spürbar.

Mit den Markern will man künftig abschätzen können, welche Betroffenen in welche Gruppe gehören werden. Zudem geben die Marker Aufschluss darüber, bei wem Medikamente sinnvoll sind und bei wem die OP die bessere Wahl ist.