Chronische Niereninsuffizienz beeinflusst den Cholesterin-Stoffwechsel negativ

Durch die chronische Niereninsuffizienz verliert das "gute" HDL-Cholesterin dramatisch an Funktionsfähigkeit

Von Nicole Freialdenhoven
14. April 2015

Patienten, die aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz mehrmals pro Woche zur Dialyse müssen, haben häufig einen gestörten Cholesterinspiegel und somit auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Dies ergab eine Langzeitbeobachtung der Med-Uni Graz bei Dialysepatienten.

Sie stellten fest, dass das sogenannte "gute" Cholesterin (HDL) im Körper dieser Menschen teilweise dramatisch an Funktionsfähigkeit verloren hat. Somit sind die Werte zu niedrig um den Patienten effektiv vor Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu schützen.

Cholesterintransport durch Niereninsuffizienz gestört

Normalerweise transportiert HDL überschüssiges Cholesterin zur Leber zurück, wo es in Gallensäure umgewandelt und ausgeschieden wird. Eine chronische Niereninsuffizienz beeinflusst diese Prozesse jedoch negativ, so dass der Cholesterintransport gestört ist. Das HDL kann auch seine Aufgabe, entzündliche Prozesse im Körper zu verhindern, nicht mehr richtig wahrnehmen.

Fraglich ist jedoch, ob der Funktionsverlust des HDL-Cholesterins direkt für eine erhöhte Mortalität verantwortlich ist. Diese Frage, und die Frage nach neuen Therapieansätzen zur Steigerung der HDL-Funktionalität, sollen in weiteren Studien geklärt werden.