Chronische Schmerzen in der Ferse: Botox ist die beste Medizin

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2014

Das Nervengift Botox, das vor allem als Anti-Falten-Mittel bekannt geworden ist, kann möglicherweise die beste Medizin gegen chronische Schmerzen in der Ferse sein. Dies stellten Mediziner in Mexiko in einer neuen Studie fest.

Die Studie - Botox oder Kortison?

Von 36 Patienten mit einer Plantarfasziitis, einer chronischen Entzündung der großen Sehnenplatte unter dem Fuß, erhielt eine Hälfte die herkömmliche Therapie mit Kortisonspritzen und die andere Hälfte Injektionen mit Botulinumtoxin A. Das Nervengift wurde dabei nicht wie das Kortison direkt in den Entzündungsbereich gespritzt, sondern in drei verschiedene Stellen der Wadenmuskulatur.

Ergänzende Dehnübungen

Anschließend mussten die Probanden Dehnübungen ausführen um die Spannung in Muskeln und Sehnen zu reduzieren. Nach einigen Wochen zeigte sich, dass die mit Kortison behandelten Patienten langsamere Fortschritte bei der Heilung zeigten, je mehr die Wirkung des Medikamentes nachließ. Bei manchen verschlechterte sich der Zustand sogar wieder. Bei den Botox-Patienten hingegen hielt die Wirkung dauerhaft an.

Ergebnisse

Die Forscher vermuten, dass die Botoxbehandlung zum ersten Mal die Mechanismen stören, die überhaupt erst die Entzündung der Sehne auslösen. Dabei handelt es sich meist um eine verkürzte Wadenmuskulatur oder eine überhöhte Spannung. Allerdings genügt das Botox alleine nicht, warnen sie in ihrer Studie: Die Behandlung muss unbedingt um entsprechende Dehnübungen ergänzt werden, damit sie langfristige Wirkung zeigt.