Chronischen Schmerzen auf der Spur - wichtig scheint der Glutamat-Rezeptor zu sein

Von Cornelia Scherpe
3. Juni 2011

Wenn Schmerz nicht mehr nur Warnsignal und Schutzfunktion darstellt, spricht der Mediziner von einer Schmerzkrankheit, oder dem chronischen Schmerz. Diese Erkrankung lässt sich schwer therapieren, da man oft nur schmerzstillende Medikamente vergeben und eine psychologische Schmerzbewältigungstherapie verordnen kann.

Bisher ist also nur ein Symptombekämpfung möglich, doch das könnte sich bald ändern. Mediziner glauben, einen Rezeptor gefunden zu haben, der den Dauerschmerz maßgeblich auftreten lässt. Der Glutamat-Rezeptor scheint dafür verantwortlich zu sein, dass die Nerven Schmerzimpulse senden. Ein bestimmtes Molekül am Ende einer jeden Nervenfaser kann mit dem Glutamat-Rezeptor reagieren und dafür sorgen, dass der Schmerzimpuls abgeschickt wird, auch wenn kein akutes Problem vorliegt.

Die Erkenntnis basiert bislang nur auf dem Experiment mit Labortieren. Das die Rezeptoren in unserem Rücken und dem Gehirn aber essentiell für Schmerzwahrnehmungen sind, war bereits bekannt. Nun kann man jedoch gezielt versuchen, den Glutamat-Rezeptor zu aktiviern und zu deaktivieren.