Chronisches Erschöpfungssyndrom doch nicht durch Viren hervorgerufen

Von Ingo Krüger
26. September 2012

Bisher waren Ärzte davon ausgegangen, dass Viren der Grund für das chronische Erschöpfungssyndrom CFS (Chronic fatigue syndrome) sind. Doch nun haben US-Forscher herausgefunden, dass es zwischen der Erkrankung und einer Infektion mit zwei gewöhnlich bei Mäusen vorkommenden Retroviren keine Zusammenhang gibt. Sie widerlegen damit zwei Studien aus den Jahren 2009 und 2010.

Bei einer Studie mit 293 Patienten fanden die Wissenschaftler keine Hinweise auf eine Infektion mit Viren. Vermutlich seien die Proben der ersten Studien im Labor mit den Mäuseviren verunreinigt worden. Den wahren Auslöser für CFS konnten die US-Forscher jedoch nicht benennen.

Das chronische Erschöpfungssyndrom ist charakterisiert durch eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung. Dazu treten neben der chronischen Erschöpfung weitere Symptome auf, wie etwa Kopf- oder Halsschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen sowie eine anhaltende Verschlechterung des Zustandes nach Anstrengungen.

Seit Jahren suchen Wissenschaftler bereits nach dem Grund für CFS. Bisher lassen sich nur die Symptome behandeln, beispielsweise mit Stressvermeidung und längeren Erholungsphasen.