CO2-Insufflation bei Bauch-OPs kann gefährlich werden: Der Druck im Schädel steigt

Von Cornelia Scherpe
28. Februar 2014

In der Medizin gibt es das sogenannte Verfahren der "Laparoskopie". Dabei werden in einer endoskopischen Operation optische Geräte in die Bauchhöhle eingeführt, damit der Arzt die Organe darin sehen kann. Dieser Schritt ist notwendig, damit danach zielsicher operiert werden kann.

Anstieg des Schädelinnendrucks durch CO2

Damit die Laparoskopie auch eindeutige Bilder liefert, ist oft eine sogenannte CO2-Insufflation notwendig. Dabei wird CO2 direkt in die Bauchhöhle geblasen. Dabei steigt natürlich der Druck in der Bauchhöhle, doch dieser wird ständig überwacht.

Nun hat eine Studie jedoch gezeigt, dass es nicht nur der Druck im Bauch ist, der je nach CO2-Menge ansteigt, sondern auch der Schädelinnendruck. Dies wiederum kann sehr gefährlich werden und sogar zu Hirnschäden führen.

Messbarer Druckanstieg durch Studie bestätigt

Wie hoch die Gefahr in der Praxis ist, hat man in der Untersuchung von 55 Patienten ermittelt. Während der CO2-Insufflation wurde nicht nur der exakte Druck im Bauchraum gemessen, sondern auch der Druck im Schädelinneren. Nur bei fünf der 55 Patienten blieb der Druck im Schädel völlig unverändert. Bei den übrigen 50 Operierten gab es eine klare Auswirkung auf den Schädel.

Wirklich gefährlich stiegen die Werde allerdings nur bei zwei dieser 50 Patienten an. Bei den übrigen 48 Patient wirkte sich die CO2-Insufflation zwar messbar auf das Hirn aus, doch die Gefahr blieb überschaubar.

Einsatz individuell abwägen

Für die Forscher legen die Ergebnisse ihrer Studie eindeutig nahe, dass man die CO2-Insufflation bei Patienten mit Risikoprofil (etwa vorhandenem Schädeltrauma oder Schlaganfall) nach Möglichkeit komplett unterlassen sollte. Ist dies nicht möglich, sollte das Gas nur mit äußerster Vorsicht zum Einsatz kommen und dabei ständig der Schädeldruck überwacht werden.

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