Cochlea-Implantat für besseres Hören: Winzige Prothese bringt Lebensqualität zurück

Von Nicole Freialdenhoven
22. November 2013

Hörgeräte sind für viele Taube und Schwerhörige keine echte Lösung: Das Hörvermögen ist bei vielen Betroffen so stark reduziert, dass sie am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen können und sich immer weiter zurückziehen. Abhilfe kann ein sogenanntes Cochlea-Implantant schaffen, das in immer mehr deutschen Kliniken angeboten wird. Voraussetzung für einen Erfolg ist, dass der Hörnerv noch vorhanden ist, auch wenn das Innenohrnicht mehr funktioniert.

Dabei wird ein winziger Elektrodenträger direkt in das Innenohr gesetzt, der Töne und Laute über ein Kabel vom Außenohr empfängt, an dem wie beim herkömmlichen Hörgerät ein Mikrofon sitzt. Der Hörnerv wird auf diese Weise elektrisch stimuliert und das Gehirn kann Schall wieder als solchen erkennen und verarbeiten. Das Hörvermögen kann so wieder von 20-30 Prozent auf über 80-90 Prozent gesteigert werden, so dass eine vollständige Teilhabe am Leben wieder möglich ist.

Besonders hilfreich ist ein Cochlea-Implantat für kleine Kinder, die taub oder stark schwerhörig geboren werden: Erhalten sie rechtzeitig ein Implantat, können sie ganz normal Sprechen lernen und später auch eine normale Schule besuchen. In Deutschland gibt es mittlerweile insgesamt 33.000 Träger eines Cochlea-Implantates und pro Jahr kommen rund 3500 neue hinzu.