Crystal Meth und Parkinson: Konsumenten der Droge haben ein hohes Risiko

Zwei Studien bestätigen, dass Crystal Meth eine Parkinson-Erkrankung triggern kann

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2014

Die Droge Crystal Meth sollte man aus offensichtlichen Gründen nicht nehmen. Die illegale Substanz vermittelt dem Konsumenten ein Hochgefühl und die ausgeschütteten Glückshormone lassen für Stunden die Welt schön erscheinen.

Der Preis dafür ist allerdings sehr hoch, denn Crystal Meth macht schnell abhängig und zerstört den Körper.

Anfälligkeit für Parkinson

Forscher haben nun herausgefunden, dass sich Konsumenten neben den bekannten Risiken noch einer weiteren Gefahr aussetzen: sie werden anfällig für Parkinson.

Morbus Parkinson geht auf einen sich langsam ausbreitenden Nervenschaden zurück. Mit der Zeit sterben immer mehr Neuronen ab und es kommt zu Bewegungsstörungen.

Am besten bekannt ist

  • das anhaltende Zucken einzelner Gliedmaßen, aber auch
  • eine Steifheit und
  • Gleichgewichtsprobleme

Beleg zweier Studien

Zwei Studien haben nun unabhängig voneinander gezeigt, dass Crystal Meth eine Parkinson-Erkrankung triggern kann.

In der einen Analyse nahm man 4.935 Meth-Kon­sumenten und stellte sie 1.867 Kokain-Abhängigen gegenüber. Zur Kontrolle dienten außerdem 34.010 Nicht-Drogenkonsumenten im gleichen Alter.

In der älteren Untersuchung waren 40.472 Meth-Abhängige, 35.335 Kokain-Konsumenten und 207.831 Nicht-Drogen­konsumenten verglichen worden.

Beide Studien zeigten, dass es zwar oft Jahre dauert, bis es wirklich zu Parkinson kommt, doch dass die Gefahr unter Crystal Meth eindeutig am höchsten ist.

Der Konsum von Kokain dagegen beeinflusst das Parkinson-Risiko überhaupt nicht.

Dopaminmangel durch Metha­mphetamin

Die Studien können jedoch keine Aussage darüber machen, warum Crystal Meth ein Parkinson-Leiden triggern kann. Sie haben jedoch eine Vermutung.

Aus Tierversuchen weiß man bereits, dass Metha­mphetamin (der grundlegende Wirkstoff bei Crystal Meth) genau die Nervenzellen im Gehirn beschädigt, die das Hormon Dopamin produzieren. Aus der Parkinson-Forschung wiederum ist bekannt, dass der Mangel an Dopamin im Gehirn zu Morbus Parkinson führt.